Das neue Jahr beginnt für uns mit einer erfolgreichen Schatzsuche. Bei der Planungswerkstatt in Lennestadt-Meggen im Rahmen der Regionale 2013 haben wir mit einem sehr reduzierten Konzept den ersten Rang erreicht.
Aus der Auslobung:
Bei der in der Werkstatt zu behandelnden Aufgabe handelt es sich um ein Teilprojekt des Projekts "LenneSchiene", in dem die acht Kommunen Iserlohn, Nachrodt-Wiblingwerde, Altena, Werdohl, Plettenberg, Finnentrop, Lennestadt und Schmallenberg begonnen haben, ein neues Profil zu entwicklen. Das Projekt LenneSchiene in Lennestadt-Meggen hat zum Ziel, das Bahnhofsumfeld und das Geschäftszentrum zu reaktivieren und diesen Bereich mit dem Bergbaumuseum Siliciaschacht und Sauerlandpyramiden zu verbinden. Der dazwischen liegende Hang wird als "Vertikaler Garten" prototypisch für das Lennetal erlebbar gemacht. Dazu entsteht auf dem erhöhten Niveau der industriekulturellen Anlagen die Möglichkeit eines Belvederes. Die Terrassierungen des Hanggartens sollen mit bergbauaffinen bespielbaren Elementen ausgestattet werden. Die [...] Lenne wird in das Projekt integriert.
Aus unserem Erläuterungstext:
Berg und Tal
Die Siedlungsentwicklung
an der Lenne ist durch die besondere Topographie des Sauerlands beeinflusst. Der Dialog Berg und Tal
ist sehr präsent und wird in Lennestadt akzentuiert durch die außergewöhnliche
Bergbaugeschichte. Die Blickbeziehungen vom Plateau zur Ortsmitte und zu den
besonderen Schätzen des Ortes machen in Lennestadt-Meggen den besonderen Reiz
aus. Sie gilt es herauszuarbeiten.
Topographie und „kostbare
Unterwelt“ wirken hier am Ort zusammen. Die Schatzsuche am Berghang lässt
Kunstlandschaften entdecken, die in ihrer harten Gestalt an die faszinierenden
Kristallstrukturen unter Tage erinnern. Oben auf dem Schachtplateau wird man in
die komplexe Bergbauvergangenheit entführt, aber gleichzeitig mit einer mysteriös
esoterischen Zukunft konfrontiert, symbolisiert durch die weithin sichtbaren
Pyramiden.
Der Talraum ist vom
Wasser geprägt mit dem gewundenen Lauf der Lenne, aber auch durch die
künstlichen Wasser der Bergbauhinterlassenschaft, wie z.B. den Klärbecken und
dem Faszinosum der nicht sichtbaren versunkenen Bergbauwelten.
Die Spurensuche im Tal
fördert neben dem Wassererlebnis baukulturelle Schätze hervor, die zum einen
von der präindustriellen Zeit zeugen, zum anderen die dynamische
Siedlungsentwicklung in den Hochzeiten des
Bergbaus in Erinnerung rufen.
Die Ringpromenade
Die Schätze des Ortes werden
in ein Rundwegesystem eingebunden. Die Zusammenhänge der historischen
Entwicklung werden lesbar und die zukünftige Entwicklung wird erlebbar. Die
Lenne wird in das Rundwegesystem integriert. Einstiege sind der
Bahnhof, der neue Parkplatz an der Kirche, der überörtliche Fuß-Radweg der
Lenneschiene und der Parkplatz auf dem Plateau des Sicilia-Schachtes.
Die Leitkristalle
Das Kristall als Symbol
für die Schätze des Bergbaus und als Zukunftssymbol für innovative Technologien
soll in Form von kristallin geformten, bündig eingelassenen Edelstahlknöpfen
über die Ringpromenade zur Lenne und zum Bergplateau leiten.
Der Bahnhofsplatz
Vom Bahnhof und P+R-Platz
werden die Besucher durch Leitkristalle auf die Ringpromenade geführt. Bahnhofsvorplatz und
Albrecht-Dürer-Straße werden als gepflasterte Mischfläche gesehen. In den
Randbereichen des Bahnhofsvorplatzes soll Außengastronomie möglich sein. Die Platzinsel
mit ihrem Baumbestand, dem Brunnen und dem Denkmal wird mit einem Rahmen aus
hochwertigen Betonfertigteilen gefasst. Einige Bankreihen stehen auf der
wassergebundenen Fläche und bieten viel Raum für Kommunikation.
Die künftige Bebauung der
„Kreativmeile“ an der ehemaligen Ladestraße sollte hochwertig entwickelt und durchlässig
gestaltet sein, so dass Durchgänge das Wegenetz zur Lenne ergänzen können. Von
hier aus ist das Fachwerk-Ensemble der Arbeitersiedlung an der Kampstraße
eindrucksvoll erlebbar.
Der Hanggarten – eine
piranesische Landschaftsskulptur
Freigeschält von
wuchernder Vegetation schieben sich Plateaus und Rampen übereinander. Steile
Böschungen wechseln mit sanft geneigten Plateaus, verbunden durch Treppen,
Rampen und Rutschen, so dass der vorhandene piranesische Eindruck verstärkt
wird. Durch gezieltes Auslichten der Bäume werden die Blickachsen vom
Schachtplateau, bzw. Hanggarten in den Ort installiert. Dazwischen bleiben einzelne
Hochstämme stehen.