Pünktlich vier Wochen vor Beginn des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 starten dieser Tage einige Baumaßnahmen für einen weiteren Bauabschnitt des Zollverein Parks. Zwei Jahre nach Umstellung der Parkpflege auf unser neues Parkpflegewerk entwickeln sich die unterschiedlich definierten Vegetationsbausteine vom intensiv gepflegten Rasen über Wiesenflächen und Sukzessionsgärten bis zum Industriewald sehr gut. Zeit also, einige der standorttypischen Pflanzen mit Namensschildern zu versehen. Zum Start wurden in dieser Woche zuerst einmal 50 kleine Corten-Stahl-Blumen vorwiegend im Vorgarten der Kohlenwäsche aufgestellt. Wenn im kommenden Frühling alles sprießt werden die Schilder in grellem Orange Aufmerksamkeit auf die Industrienatur lenken. Auch mit der Ringpromenade geht es endlich weiter. Ca. 200m des Fuß- und Radweges, der in Zukunft einmal um das gesamte Gelände des Welterbes Zollverein führen soll, werden momentan zwischen dem Parkplatz A1 und dem Ehrenhof realisiert. Eine Planung für weitere 2km ist erarbeitet und kann hoffentlich ab Anfang des Jahres 2010 in Angriff genommen werden. Für einen reibungslosen Ablauf der offiziellen Eröffnungsfeier von RUHR.2010 wird außerdem der Parkplatz C provisorisch überarbeitet. Noch vor Weihnachten beginnen auch die Arbeiten am dritten und letzten Bauabschnitt des Radwegs im Gleisboulevard sowie die Vollendung des Platzes im Gleisboulevard. Nach Fertigstellung aller Hochbauarbeiten rund um die Kohlenwäsche wird hier also das Umfeld überarbeitet und komplettiert. Mit dem Abschluss dieser Arbeiten wird dann im Frühling der gesamte Gleisboulevard und damit das Rückgrat der internen Erschließung des Zollverein Parks fertiggestellt sein.
Landschaft zu gestalten heißt für uns, Raum erlebbar zu machen. Um die Wahrnehmung des Betrachters für die spezifischen Eigenschaften eines Ortes zu schärfen, verwenden wir architektonische Elemente und Materialien zurückhaltend, aber bewusst. Wir inszenieren keine effektvollen Eventlandschaften, sondern spüren die eigene Sprache des Vorgegeben auf. Wir zaubern keine lieblichen Naturlandschaften, sondern setzen Rahmen, die den Blick auf die vorhandenen Qualitäten einer Landschaft lenken.
Der Charakter eines Ortes hat mit den Menschen zu tun, die sich dort bewegen. Deshalb betrachten wir seine Umgebung und gewachsenen Strukturen weiträumig. So ist Freiraumgestaltung immer auch Stadtplanung.
Unser Standort inmitten von Industrie und Siedlungsraum ermöglicht uns eine detaillierte Sicht auf die Potenziale und Probleme der Ruhr-Emscher-Region. Sie prägt unsere Arbeit seit Gründung der Planergruppe Oberhausen 1973 und schärft das Problembewusstsein auch für Projekte in anderen Regionen. Sie ist die Basis für pragmatische Lösungsansätze und einen pfleglichen Umgang mit dem Baustein Vegetation.
Die Entwürfe entwickeln wir in der Gruppe, denn durch verschiedene Erfahrungshorizonte wird die Perspektive weiter und das Konzept komplexer. Von der Idee bis zur Umsetzung arbeiten wir in allen Phasen auf einer Ebene. Damit sichern wir die Qualität unserer Projekte.
Landschaft zu gestalten heißt für uns, Räume durch Interpretation erfahrbar und nutzbar zu machen.
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